Translational imaging of TSPO reveals pronounced innate inflammation in human and murine CD8 T cell-mediated limbic encephalitis

In Zusammenarbeit mit Nico Melzer

Forschende der Klinik für Neurologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf haben zusammen mit der Klinik für Nuklearmedizin und dem European Molecular Imaging Institute der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ein neues, bildgebendes Verfahren zur Darstellung angeborener Entzündungsvorgänge im Hirngewebe von Patientinnen und Patienten mit Autoimmuner Limbischer Enzephalitis in der Zeitschrift Science Advances vorgestellt.

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Cerebrospinal fluid proteomics indicates immune dysregulation and neuronal dysfunction in antibody associated autoimmune encephalitis

In Zusammenarbeit mit Saskia Räuber

Autoimmunenzephalitiden (AE) sind immunvermittelte Erkrankungen des zentralen Nervensystems, welche zu persistierenden neurologischen Defiziten wie z.B. epileptischen Anfällen und kognitiven Defiziten führen können. Dabei sind die genauen, insb. die Subtyp-spezifischen, pathophysiologischen Mechanismen bislang unzureichend verstanden. In einer aktuellen Arbeit haben wir daher das Liquor-Proteinprofil von Patient*innen mit AE im Vergleich zu Kontrollpatient*innen analysiert. Im Detail wurden AE-Patient*innen mit Autoantikörpern gegen den N-Methyl-d-Aspartat-Rezeptor (NMDAR, n = 9), Leucin-reiches Gliom-inaktiviertes Protein 1 (LGI1, n = 9) oder Glutamat-Decarboxylase 65 (GAD65, n = 8) im Vergleich zu 9 Patient*innen mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose als entzündliche Kontrollen und 10 Patienten mit somatischen Symptomen als nicht-entzündliche Kontrollen analysiert. Wir fanden dabei eine Dysregulation des Komplementsystems sowie pro- und anti-entzündlicher Immunmechanismen bei allen AE Betroffen im Vergleich zu der nicht-entzündlichen Kontrollgruppe. Zudem zeigten sich verschiedene Proteine, welche an der synaptischen Übertragung und der Konnektivität des Gehirns sowie der Neurodegeneration beteiligt sind in unterschiedlichem Ausmaß bei allen AE-Subtypen dysreguliert im Vergleich zu den Kontrollen. Darüber hinaus konnten erhöhte Spiegel verschiedener Proteasen und eine Verringerung von Proteaseinhibitoren festgestellt werden. Insgesamt wiesen die verschiedenen AE-Subtypen im Vergleich zueinander und zu Kontrollen unterschiedliche Liquor-Proteinprofile auf, welche künftig eine Identifizierung von krankheitsspezifischen Biomarkern ermöglichen könnten.  Mehr Infos unter: Räuber et al., Cerebrospinal fluid proteomics indicates immune dysregulation and neuronal dysfunction in antibody associated autoimmune encephalitis, Journal of Autoimmunity

Ausgeprägte genetische Prädisposition in autoimmun-neurologischen Syndromen mit Autoantikörpern gegen die 65 kDa Isoform der Glutamatdecarboxylase  

In Zusammenarbeit mit Nico Melzer

Autoimmunneurologische Syndrome (AINS) mit Autoantikörpern gegen die 65 kDa Isoform der Glutamatdecarboxylase (GAD65) umfassen Patientinnen und Patienten mit limbischer Encephalitis mit Temporallappenanfällen oder Temporallappenepilepsie, Zerebellitis mit zerebellärer Ataxie sowie Stiff-Person-Syndrom und Überlappungsform dieser klinischen Phänotypen. Diese neurologischen Erkrankungen verlaufen stetig progredient, sind therapeutisch nur schwer zu beeinflussen und führen in der Regel zu einer dauerhaften Behinderung. Anti-GAD65-Autoantikörper finden sich zudem im autoimmunen Diabetes mellitus, der bekanntermaßen eine starke genetische Prädisposition aufweist, die vermittelt wird durch Assoziationen zu verschiedenen genomischen Regionen innerhalb und außerhalb des klassischen HLA-Locus. Aus diesem Grund führten wir eine genomweite Assoziationsstudie und eine Assoziationsanalyse der HLA-Region in einer großen deutschen Kohorte von 167 Patientinnen und Patienten mit anti-GAD65-AINS und über 1.000 populations-basierten Kontrollprobanden durch.

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Klinisches Vorgehen bei der Diagnose der autoimmunen Enzephalitis

Autoimmune Enzephalitiden sind aufgrund ihrer vielfältigen Symptomatik, zahlreichen Ursachen und komplexen Differentialdiagnosen oft schwer zu diagnostizieren. In den letzten 10 Jahren ergaben sich in diesem Feld viele wissenschaftliche Fortschritte und damit neue diagnostische Ansätze, z.B. durch die Entdeckung neuer Biomarker und Syndrome. Dennoch ist weiterhin eine Überarbeitung der klinischen Diagnose-Prozesse entsprechend der aktuellen Kenntnisse notwendig.

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