Die Rolle von spezifischen Plasmazellen beim Anti-Synthetase Syndrom

In Zusammenarbeit mit Christopher Nelke

Das Anti-Synthetase Syndrom (ASyS) ist eine Untergruppe der idiopathischen inflammatorischen Myopathien (IIM). Typisch für die Erkrankung sind Entzündungen der Muskulatur, Gelenke, Haut und der Lunge. Die Pathophysiologie ist von einer Antikörper-vermittelten Autoimmun-Reaktion gekennzeichnet. Im Serum sind Antikörper gegen die Aminoacyl-Transferase RNA Synthetase nachweisbar. In einer aktuellen Studie untersuchten wir die Immunantwort im Blut und im Muskel von insgesamt 80 ASyS Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen und erkrankten Kontrollen.

In der Analyse der unterschiedlichen Antikörpergruppen (anti-Jo-1+, anti-PL-7+ und anti-PL-12+) waren innerhalb der der Erkrankung nur geringe Unterschiede nachweisbar. Im Vergleich zu gesunden als auch erkrankten Kontrollen war bei ASyS Patienten jedoch eine Gewebe-spezifische Population von CD138+ Plasmazellen sowie spezifischen B-Zellen nachweisbar. Diese Zellen waren im Endomysium lokalisiert, in Nachbarschaft mit aktivierten Fibroblasten und Makrophagen. Diese Veränderungen waren von einer Typ II-Interferon Antwort sowie von Clustern von T-follikulären Helferzellen begleitet. Eine Analyse des Muskel-Proteoms konnte Veränderungen der Antigen Prozessierung und Präsentation erhärten. Eine ausgeprägte B-Zell Pathologie war ebenfalls im Blut von ASyS Patienten nachweisbar. Diese Beobachtungen könnten die Grundlage für eine B-Zell spezifische therapeutische Strategie legen.
Quelle: Preuße C, Paesler B, Nelke C, et al. Skeletal muscle provides the immunological micro-milieu for specific plasma cells in anti-synthetase syndrome-associated myositis [published online ahead of print, 2022 May 25]. Acta Neuropathol.