Akinetische Krise bei Parkinson: Wie subkutanes Foslevodopa helfen kann – ein Fallbericht

In Zusammenarbeit mit Bendix Labeit

Akinetische Krisen zählen zu den dramatischsten Komplikationen der Parkinson-Erkrankung. Innerhalb kürzester Zeit verlieren Betroffene nahezu vollständig ihre Bewegungsfähigkeit, oft begleitet von schweren Schluckstörungen. Die orale Medikamenteneinnahme ist dann nicht mehr möglich, was diese Situationen besonders gefährlich macht. Ohne rasche dopaminerge Therapie drohen schwerwiegende Komplikationen wie Aspirationspneumonie, Thrombosen oder sogar Lungenembolien.

Die Behandlung stellt eine Herausforderung dar, insbesondere, wenn enterale Applikationswege wie die Magensonde versagen. Ein aktuell veröffentlichter Fallbericht unserer Klinik zeigt nun, wie subkutanes Foslevodopa/Foscarbidopa – ein neu zugelassener Wirkstoff – auch in akuten Krisensituationen als Off-Label-Therapie vielversprechend wirken kann.

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Brauchen wir noch Kontrastmittel bei Multipler Sklerose?

In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki

Magnetresonanztomografie (MRT) ist für Diagnose und Verlaufskontrolle der Multiplen Sklerose (MS) unverzichtbar. Lange galt der Einsatz von gadoliniumhaltigem Kontrastmittel (Gd) als Standard, um entzündliche Aktivität sichtbar zu machen. Doch mit wachsender Sorge über Gd-Ablagerungen im Gehirn und potenzielle Langzeitfolgen wurde dieser Standard in Frage gestellt. Internationale Empfehlungen wie die MAGNIMS-CMSC-NAIMS-Guidelines von 2021 fordern daher: Weniger Gd, gezielter eingesetzt.

Aber wie konsequent wird das wirklich umgesetzt? Und wie verändert sich dadurch der klinische Alltag?

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Update zur Immunologie der Multiplen Sklerose

Von Patricia Kirschner, Marc Pawlitzki, Hans-Peter Hartung und Sven Meuth

Die neue Komplexität der Multiplen Sklerose (MS)

Multiple Sklerose ist eine der am intensivsten erforschten neurologischen Erkrankungen unserer Zeit. Dennoch sind viele ihrer immunologischen Grundlagen und vor allem die Prozesse, die das Fortschreiten unabhängig von Schüben (PIRA) beeinflussen, weiterhin nicht vollständig verstanden. In einem aktuellen Überblick beleuchten wir, welche neuen immunologischen Erkenntnisse in den letzten Jahren gewonnen wurden – von genetischen Risikofaktoren über virale Auslöser bis hin zur Rolle des Darmmikrobioms, T- und B-Zell-Interaktionen sowie zelluläre Prozesse innerhalb des ZNS.

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Früher Einsatz hochwirksamer MS-Therapien in Deutschland: Neue Trends in der Behandlung

In den letzten Jahren hat sich das Behandlungsparadigma bei Multipler Sklerose (MS) in Deutschland deutlich verändert. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Krankenkassendaten aus den Jahren 2017 bis 2022, die die medikamentöse Erstbehandlung bei neu diagnostizierten MS-Patienten untersucht hat. Während früher meist mit moderat wirksamen Basistherapien begonnen wurde – im Sinne eines Eskalationsmodells –, zeigt sich nun eine zunehmende Tendenz, direkt mit hochwirksamen krankheitsmodifizierenden Therapien (High-Efficacy Therapies, HET) zu starten.

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Stroke aftercare in Germany- results of an online survey in the outpatient area of a Neurovascular Network

In Zusammenarbeit mit Robin Jansen

Die akute Schlaganfallbehandlung in Deutschland hat durch standardisierte Algorithmen und zertifizierte Schlaganfallstationen (Stroke Units) ein hohes Niveau erreicht. Jedoch besteht eine erhebliche Lücke in der strukturierten, bundesweiten Nachsorge. Eine Umfrage unter niedergelassenen Ärzten im regionalen neurovaskulären Netzwerk NEVANO+ deckte auf, dass Hausärzte und Neurologen als Hauptakteure in der Nachsorge angesehen werden. Allerdings existieren erhebliche Defizite in der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit, was zu einer fragmentierten Versorgung führt.

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Unterschiede in der Immunantwort bei Autoimmunenzephalitis und virusassoziierter Enzephalitis

In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki

Die Differenzierung zwischen autoimmuner Enzephalitis (AIE) und virusassoziierter Meningoenzephalitis (VME) stellt eine große Herausforderung in der klinischen Neurologie dar. Beide Erkrankungen können mit ähnlichen Symptomen einhergehen, wie Bewusstseinsstörungen, Krampfanfällen und kognitiven Defiziten, jedoch erfordert ihre Behandlung völlig unterschiedliche Ansätze.

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Chancen und Herausforderungen der KI in der Neurologie

In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki und Lars Masanneck

Die Digitalisierung der Medizin schreitet rasant voran, und große Sprachmodelle (LLMs) versprechen eine effiziente Unterstützung bei der klinischen Entscheidungsfindung. Doch wie zuverlässig sind diese Systeme wirklich? Unsere aktuelle Studie untersuchte verschiedene LLMs hinsichtlich ihrer Fähigkeit, leitlinienkonforme Antworten auf neurologische Fragestellungen zu liefern.

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Abatacept führt zur langfristigen Wiederherstellung der B-Zell-Nische bei einer Patientin mit CTLA-4-Haploinsuffizienz

In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki

Die CTLA-4-Haploinsuffizienz ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch eine Fehlfunktion regulatorischer T-Zellen gekennzeichnet ist und zu Autoimmunerkrankungen sowie Immunzytopenien führen kann. Die Behandlung mit Abatacept, einem CTLA-4-Fusionsprotein, hat bereits positive Effekte bei Autoimmunerkrankungen gezeigt. Doch die langfristigen Auswirkungen auf die Funktion des Knochenmarks und das Immunsystem sind noch nicht vollständig erforscht.

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Disease-modifying strategies: Targeting protein kinases in multiple sclerosis and other autoimmune disorders

In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki

Die Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Jüngst hat die US-amerikanische FDA und auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) Ublituximab, einen neuartigen anti-CD20 monoklonalen Antikörper, für die Behandlung von MS zugelassen. Damit stehen nun über 15 krankheitsmodifizierende Therapien (Disease-Modifying Therapies, DMTs) zur Verfügung, die entweder bewährte Wirkmechanismen optimieren oder völlig neue Ansätze verfolgen.

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Neuroprotektion bei ischämischem Schlaganfall: Die Rolle von LFA-1 in der Mikroglia-vermittelten Zellkommunikation

In Zusammenarbeit mit Robin Jansen und Jens Neumann

Die Suche nach wirksamen neuroprotektiven Ansätzen für den ischämischen Schlaganfall, eine der häufigsten Todesursachen weltweit, hat in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Herausforderungen offengelegt. Unser kürzlich veröffentlichter Artikel beleuchtet die Rolle des Integrins LFA-1 (lymphocyte function-associated antigen-1) in der Mikroglia-vermittelten Neuroprotektion unter Bedingungen von Sauerstoff-Glukose-Entzug (OGD). Die Ergebnisse dieser Studie, basierend auf organotypischen Hippocampal-Schnittkulturen, zeigen, wie essenziell die Kommunikation zwischen Mikroglia und Neuronen für das Überleben neuronaler Zellen ist.

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