Der neonatale FC-Receptor zur Therapie der Myasthenia gravis:

Ein Argument für selektive Immuntherapien

Pathogene Immunoglobulin G (IgG) Autoantikörper, die sich gegen Strukturen der neuromuskulären Synapse richten, spielen eine zentrale Rolle bei der Krankheitsentstehung der Myasthenia gravis (MG).

Durch die gezielte Modulation des neonatalen FC Rezeptors (FcRn) kann die Serum-Konzentration von IgG-Antikörpern reduziert werden. Die subkutane Gabe des gegen den neonatelen FC-Rezeptor gerichteten Antikörpers Rozanolixizumab wurde kürzlich in einer Phase 2a Studie untersucht. Die Behandlung von anti-Acetylcholin-Rezeptor-Antikörper (AChR-AK) oder anti-muskelspezifische Rezeptor-Tyrosinkinase-AK (MuSK) positiver MG Patienten mit 7mg oder 4mg Rozanolixizumab konnte zu keiner signifikanten Veränderung des quantitativen Myasthenia gravis Scores als primären Endpunkt führen. Sekundäre Endpunkte wie der MG-Activities of Daily Living Score wurden jedoch verbessert. Die aktuelle Studie von Interesse, da sie zeigt, dass durch die Applikation von Rozanolixizumab und der damit einhergehenden Unterbrechung des IgG Recyclings, die Serum Konzentration von pathogenen IgG-Antikörpern effektiv gesenkt werden kann. Ein Grund für das Verfehlen des primären Endpunktes könnte die kurze Behandlungszeit von 3 Wochen und die ebenfalls kurze Beobachtungszeit von 2 Wochen nach der letzten Gabe von Rozanolixizumab sein. Die Modulation des FcRn fügt sich in den Trend gezielter Immuntherapien ein und ist ein spannender Ansatz für weitere Studien.