Spastik verstehen und behandeln: Studie zum Thema Spastik bei Multipler Sklerose

In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki

Die Herausforderungen, die mit der Spastik bei Multipler Sklerose (MS) einhergehen, sind vielfältig und wirken sich maßgeblich auf die Lebensqualität der Betroffenen aus. Spastik sorgt für Muskelsteifheit und -krämpfen, was zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag führen kann. In diesem Kontext haben wir eine Studie initiiert, die die multimodal die Spastik dokumentieren soll. Hierbei geht es insbesondere darum, die Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche umfassend zu untersuchen.

Die symptomatische Behandlung der Spastik bei Patienten mit MS stellt Betroffene, aber auch Behandelnde vor große Herausforderungen. Neben seit Jahrzehnten verfügbaren oralen Medikamenten aus dem Bereich der Muskelrelaxantien und Antiepileptika haben mittlerweile auch medizinische Cannabisprodukte Einzug in die Behandlung der Spastik gefunden. Insbesondere bei therapierefraktären Verläufen und Ausschöpfung etablierten Therapien können medizinische Cannabisprodukte erhebliche Symptomlinderungen erzielen. Dennoch ist das Monitoring und Messen des Therapiererfolges/Versagens unter o.g. Substanzen im klinischen Alltag erschwert. Dies ist vor allem der Fall, da es an klinischen Scores und Biomarkern mangelt, die einfach und longitudinal zu erheben sind. Die bisher verwendeten Scores (u.a. Fragebögen, Ashworth Skala) werden in der Praxis nur selten eingesetzt. Ebenso gestaltet sich das Monitoring von Nebenwirkungen (Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit) in der klinischen Routine schwierig, sodass Therapien oft zeitnah beendet oder umgestellt werden. So wird früh im Behandlungsverlauf eine Ausschöpfung der therapeutischen Möglichkeiten erreicht. Ein kontinuierliches Monitoring mit sensitiven Untersuchungen/Kontrollen könnte hier ein besseres Verständnis in der Behandlung der Spastik liefern. Die SMASH (smart monitoring assessing spasticity-related-health) Studie möchte MS Betroffene mit relevanter Spastik für 6 Monate mittels klinischer und digitaler Tools beobachten und so mehr über die Auswirkungen der Spastik erfahren.

Bei Studieninteresse: neuro-trials@med.uni-duesseldorf.de