Teriflunomide treatment is associated with optic nerve recovery in early multiple sclerosis.

Die Optikusneuritis erweist sich häufig als frühe Manifestation einer Multiplen Sklerose. Neben den akuten Beeinträchtigungen der Patienten wie Sehverlust und Augenschmerzen ist die Verstetigung der visuellen Beeinträchtigungen ein großes Problem für die Patienten, da es eine permanente und signifikante Verminderung der Lebensqualität bedeutet. Bisher gab es jedoch noch keine Informationen bezüglich der Frage, ob die krankheitsmodifizierenden Therapien, die bei der Multiplen Sklerose eingesetzt werden, eine Verbesserung der Rekonvaleszenz nach einer Optikusneuritis erreichen.

In unserer Studie mit Patienten, die wir in den Jahren 2014-2019 aufgrund einer schubförmig verlaufenden Multiplen Sklerose mit Glatiramer Acetat, Interferon-beta oder Teriflunomide behandelten, wurden 79 Fälle von Optikusneuritis näher untersucht. Zur Quantifizierung der Beeinträchtigungen wurden Ganzfeld visuell-evozierte Potentiale und die Sehschärfe bei geringem Kontrast gemessen. Nach den Basisaufnahmen wurden die Parameter erneut analysiert, um nach 12 Monaten die Langzeiteffekte der verschiedenen Therapien zu evaluieren. Darüber hinaus wurde das Fortschreiten der Multiplen Sklerose mittels MRI untersucht.

Patienten, die mit Teriflunomide behandelt wurden zeigten im Vergleich zu den beiden anderen mit Glatiramer Acetat oder Interferon beta behandelten Gruppen eine signifikante Verbesserung bei der Sehschärfenmessung und den visuell-evozierten Potentialen. Interessanterweise zeigte sich diese Überlegenheit der Teriflunomide Behandlung selektiv bei Erholung der visuellen Manifestationen der Multiplen Sklerose. Bei anderen Parametern, wie der Anzahl neuer/vergrößerter Läsionen in der MRI Diagnostik, war kein signifikanter Unterschied zu entdecken.

Eine Optikusneuritis als Erstmanifestation einer Multiplen Sklerose kann daher gut mit Teriflunomide behandelt werden, um eine bestmögliche langfristige Erholung der Sehfunktion zu ermöglichen.   

Publikation:

Pfeuffer S, Kerschke L, Ruck T, Rolfes L, Pawlitzki M, Albrecht P, Wiendl H, Meuth SG. Ther Adv Neurol Disord. 2021 Mar 6;14:1756286421997372. doi: 10.1177/1756286421997372. PMID: 33747129; PMCID: PMC7940774.