Tirofiban nach ischämischem Schlaganfall – neuer Freund oder alter Bekannter?

In Zusammenarbeit mit R. Jansen

Das therapeutische Zeitfenster für die intravenöse Lysetherapie sowie eine Vielzahl bestehender Kontraindikationen führen zu einem Anteil von nur 10 % aller Schlaganfallpatienten, die mit dieser Therapie behandelt werden können. Die kathetergestützte Thrombektomie steht wiederum nur Patienten mit Verschlüssen der mittleren und großen hirnversorgenden Arterien zur Verfügung. Damit steht die Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls trotz relevanten Fortschritts in den letzten zwanzig Jahren immer noch nicht allen Schlaganfallpatienten in unseren Notaufnahmen zur Verfügung. Dies führt einerseits zu Frustration bei den Behandlern und andererseits dazu, dass der ischämische Schlaganfall weltweit an dritter Stelle der Behinderungen verursachenden Krankheiten rangiert. 1

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Neues Logo: Reine Nervensache im frischen Design!

Ab heute starten wir mit unserem neuen Logo durch und freuen uns sehr über dieses Update und darauf, dass unsere Follower uns auf dem Weg zu einem neuen Kapitel von Reine Nervensache begleiten.

New logo: Reine Nervensache in a fresh design!

Starting today, we are launching our new logo and are very excited about this update.

We look forward to our followers accompany us on the way to a new chapter of Reine Nervensache.

Peripheral Nerve Ultrasound for the Differentiation between ALS, Inflammatory, and Hereditary Polyneuropathies

In Zusammenarbeit mit Annkatrin Hildebrand

Die Nervensonographie ist eine nicht invasive und patientennahe Methode, um strukturelle Veränderungen des peripheren Nervensystems zu untersuchen. Als diagnostisches Verfahren ist es bei Nervenkompressionssyndromen und traumatischen Nervenläsionen etabliert. Die Nervensonographie wird auch bei systemischen peripheren Neuropathien zur genaueren ätiopathogenetischen Einordnung genutzt. Die Überprüfung der Wertigkeit der Methode zur Differentialdiagnose der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) ist noch im Fluss. Ziel der vorliegenden Studie war es, Unterschiede verschiedener sonographischer Marker zwischen peripheren Neuropathien und der ALS zu detektieren.

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Dr. Julia Shaw

Dr. Julia Shaw ist eine renommierte kognitive Psychologin und Kriminalpsychologin, bekannt für ihre Forschungen im Bereich der menschlichen Erinnerungen, insbesondere für ihre Arbeit über falsche Erinnerungen. Sie ist in Deutschland geboren worden und aufgewachsen, studierte aber in Kanada an der Universität von British Columbia und promovierte in Recht und Forensik.

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M. Pompe – Neue Therapieoptionen

In Zusammenarbeit mit M. Pawlitzki

Die Pompe-Krankheit ist eine lysosomale Speicherkrankheit, die je nach Phänotyp zwischen den ersten Wochen nach der Geburt und dem Erwachsenenalter beginnen kann. Sie kann mehrere Organsysteme beeinflussen und sich mit einer Vielzahl von Symptomen präsentieren. Daher ist die Erkennung der Pompe-Krankheit schwierig. Insbesondere seit der Einführung der Enzymersatztherapie (ERT) für Pompe-Krankheit (in Deutschland im Jahr 2006 mit Alglucosidase alfa) ist eine frühzeitige Diagnose durch die Bestimmung der Enzymaktivität aus getrockneten Blutspots und genetische Bestätigung wichtig für den Verlauf und die Lebensqualität. Bei unklaren Muskelerkrankungen ist es entscheidend, die Möglichkeit einer Pompe-Krankheit in Betracht zu ziehen. Nun wurden in den vergangenen Jahren zwei weitere Medikamente in Studien untersucht.

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Neurofilament bei Kindern und Jugendlichen

In Zusammenarbeit mit Marc Pawlitzki

Die Messung der Konzentration des Neurofilament-Leichtkettenproteins im Serum (sNfL) scheint eine immer größere Rolle bei der Beurteilung neurologischer Erkrankungen und deren Dynamik zu spielen. Neben einer Vielzahl von Arbeiten bei neurologischen Krankheitsentitäten im Erwachsenalter, deuten einige Arbeiten daraufhin, dass auch bei Kindern entsprechende sNFL Spiegel den klinischen Verlauf dokumentieren könnten.

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The Naked Ape: A Zoologist’s Study of the Human Animal (Desmond Morris)

“Desmond Morris’ Werk „The Naked Ape: A Zoologist’s Study of the Human Animal” präsentiert eine unvergleichliche zoologische Untersuchung der Homo sapiens. Morris legt eine grundlegende Analyse der menschlichen Anatomie und Physiologie vor, unter Berücksichtigung komplexer biologischer Systeme, und verknüpft sie mit dem menschlichen Verhaltensrepertoire.

Im Detail beleuchtet er acht wichtige Bereiche des menschlichen Verhaltens, darunter Sexualität, Aggression, Elternschaft und soziale Strukturen. Im Rahmen dieser Analyse integriert Morris medizinische und physiologische Aspekte, wie die Rolle von Pheromonen in der sexuellen Attraktion oder die neurologischen Mechanismen, die Aggressions- und Dominanzverhalten untermauern.


Eines der interessantesten Kapitel ist aus meiner Sicht die Untersuchung der kindlichen Entwicklung. Hier stützt sich Morris auf Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie und Neurowissenschaften, um zu argumentieren, dass menschliche Verhaltensmuster bereits in den ersten Lebensjahren tief verankert sind.


Allerdings ist Morris’ Arbeit nicht ohne ihre Kritikpunkte. Er neigt dazu, umstrittene Aussagen zu treffen, insbesondere in Bezug auf Geschlechterrollen und Sexualverhalten, die oft auf binären und reduktionistischen Annahmen beruhen. Seine Argumente übersehen häufig die kulturelle und individuelle Variabilität, die das menschliche Verhalten kennzeichnet, und fokussiert sich stark auf genetische und physiologische Determinanten.


Diese Kritik ist insofern berechtigt, als dass sie Morris’ Verkennung der Bedeutung von Kultur und Umwelt bei der Formung menschlichen Verhaltens hervorhebt. Trotz seiner Ausrichtung auf die evolutionäre Biologie ist es unvermeidlich, dass kulturelle und soziale Faktoren einen signifikanten Einfluss auf die Entwicklung und Ausdrucksformen menschlichen Verhaltens haben können.


Trotz dieser Mängel ist „The Naked Ape” ein fesselndes Werk, das unseren Blick auf die menschliche Spezies in der Tierwelt neu definiert hat. Es hat die Grenzen der Anthropologie, der Verhaltenswissenschaften und der medizinischen Disziplinen erweitert und mich dazu gebracht, tiefer über die Wurzeln unseres eigenen Verhaltens nachzudenken.”

Risk of new disease activity in patients with multiple sclerosis who continue or discontinue disease-modifying therapies (DISCOMS): a multicentre, randomised, single-blind, phase 4, non-inferiority trial

Ziel der Studie war es, festzustellen, ob ältere Patienten mit Multipler Sklerose (MS), die in letzter Zeit keine Krankheitsaktivität aufwiesen, nach dem Absetzen einer krankheitsmodifizierenden Therapie ein erhöhtes Risiko für ein Wiederauftreten der Krankheit haben, verglichen mit denjenigen, die die Therapie fortsetzten. An der Studie nahmen Personen im Alter von 55 Jahren oder älter mit einem beliebigen MS-Subtyp teil, die in den letzten fünf Jahren keinen Krankheitsrückfall erlitten hatten und in den letzten drei Jahren keine neuen MRT-Läsionen aufwiesen, während sie kontinuierlich eine zugelassene krankheitsmodifizierende Therapie einnahmen.

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The Big Five for Life (John Strelecky)

John Strelecky vermittelt in seinen Büchern grundlegende Konzepte für erfülltes Privat- und Berufsleben.

In seinem Buch The Big Five for Life schlägt er ein Konzept vor, bei dem die Work-Life Balance neu interpretiert wird. Warum sollte man eine erhebliche Stundenzahl mit einem Job zubringen, der einem keinen Spaß macht und nicht zur Erfüllung führt um dann auf die Freizeit hinzufiebern? Wäre es nicht besser einen Beruf auszuüben, der Spaß macht und mit den persönlichen Lebenszielen in Einklang zu bringen ist?

In der Geschichte wird ein Unternehmensgründer vorgestellt, der die Theorie vertritt, dass jeder Mensch einen Zweck der Existenz (ZDE) hat. Bei der Jobsuche geht es nun darum eine Betätigung zu finden, die möglichst gut in Deckung zum ZDE zu bringen ist. Daher fragt er in jedem Bewerbungsgespräch nach den Big Five for Life, die berufliche und private Aspekte beinhalten können. Über diese wird dann überlegt, ob der zu vergebende Job zur Kandidatin oder zum Kandidaten passt.

In der Theorie sollte diese Strategie dazu führen, dass Menschen an einem Montagmorgen gerne in die Firma fahren, eigenmotiviert sind und aufgrund der guten und sinnstiftenden Stimmung optimal mit Ihrem jeweiligen Umfeld zusammenarbeiten können. Ob dies in der Realität immer erreicht werden kann, sei dahingestellt. Der Ansatz erscheint aber so Verfolgens wert, dass zumindest ein großer Teil eines Teams die überwiegende Zeit motiviert an gemeinsamen Zielen arbeitet….

Die Idee ist großartig und das Buch aus meiner Sicht lesenswert

Translational imaging of TSPO reveals pronounced innate inflammation in human and murine CD8 T cell-mediated limbic encephalitis

In Zusammenarbeit mit Nico Melzer

Forschende der Klinik für Neurologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf haben zusammen mit der Klinik für Nuklearmedizin und dem European Molecular Imaging Institute der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ein neues, bildgebendes Verfahren zur Darstellung angeborener Entzündungsvorgänge im Hirngewebe von Patientinnen und Patienten mit Autoimmuner Limbischer Enzephalitis in der Zeitschrift Science Advances vorgestellt.

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